SCUBAPRO Global Dive Team - Paul Rose

Paul Rose

Paul Rose ist Forscher, Sprecher und Expeditionsleiter für Pristine Seas von National Geographic.

Als ein Mann an vorderster Forscherfront und einer der weltweit erfahrensten Wissenschaftstaucher, Polarforscher und Expeditionsleiter unterstützt Paul Rose Wissenschaftler beim Lösen und Kommunizieren von globalen Mysterien in den entlegensten und herausforderndsten Regionen des Planeten.

Der ehemalige Vizepräsident der Royal Geographical Society ist nun Expeditionsleiter für Pristine Seas von National Geographic. Rose, der Sprecher, veröffentlichter Autor und Journalist ist, präsentiert BBC-Fernsehprogramme über aktuelle Themen, Wissenschaft und Umwelt.

Zu seinen Referenzen gehören die hoch gelobten Programme BBC Oceans, Britain’s Secret Seas, Voyages of Discovery sowie das mit dem Royal Television Society Award ausgezeichnete The Lakes. Als aktiver Journalist ist er Mitglied des Chartered Institute of Journalists, der National Union of Journalists, des Geneva Press Club und des Schweizer Klubs für Wissenschaftsjournalismus.

Rose ist Botschafter für das United Nations-Umweltprogramm des Basler Übereinkommens, des Rotterdamer Übereinkommens und des Stockholmer Übereinkommens. Er ist außerdem Vizepräsident von Deptherapy, einer gemeinnützigen Organisation, die speziell angepasste Gerätetauchprogramme für schwerverletzte Soldaten anbietet.

Rose war zehn Jahre lang Kommandant der antarktischen Rothera-Forschungsstation für das ‚British Antarctic Survey‘ und wurde dafür mit der HM The Queen's Polar Medal ausgezeichnet. Für seine Arbeit mit der NASA und dem Mars Lander-Projekt auf Mount Erebus (Antarktis) wurde er mit der US Polar Medal ausgezeichnet. Die Royal Geographical Society verlieh ihm den Ness Award und die Founders Gold Medal. Außerdem wurde in der Antarktis ein Berg nach ihm benannt.

Paul Rose with shark

 

Interview mit Paul Rose

Warum hast du dich entschieden, den großen Schritt in die Ozeane zu gehen?

Ich habe es immer geliebt, im Meer zu sein, und als ich klein war, hatten meine Eltern immer enorme Probleme, mich aus dem Wasser zu bekommen. Mit etwa 10 Jahren schwamm ich immer so weit wie möglich hinaus, bis das Land fast nicht mehr zu sehen war, und ließ mich einfach treiben. Ich machte mir überhaupt keine Gedanken über Gezeiten und Strömungen. Deshalb erinnere ich mich auch noch an die überraschenden Ankünfte am falschen Strand!

Ich wuchs mit Sendungen von Jacques Cousteau und seinem großartigen Team auf, der die Welt mit seinem Schiff Calypso bereiste, dabei neue Spezies entdeckte und ganz nah an große Haie herankam. Ich könnte mir auch vorstellen, einen roten Hut zu tragen und das Leben in seinem Team zu genießen. Ich bewundere auch Hans und Lotte Hass, die zusammen an der Erforschung der Riffe arbeiteten. Hans machte kraftvolle Schwarzweißbilder, die eine große Wirkung auf mich hatten. Nach heutigen Standards sind sie extrem unscharf, aber damals waren sie spannend und aufschlussreich. Als kleiner Junge war die fiktive Figur Mike Nelson mein Held. In seiner großartigen Serie Sea Hunt erlebte Mike richtige Unterwasserabenteuer – er rettete Piloten aus verunglückten Jets, fand in gefluteten Minen eingeschlossene Bergarbeiter und all die wunderschönen Mädchen wollten das Tauchen von ihm lernen. Mit 11 Jahren dachte ich also „Das will ich machen!“.

Ich lernte bei BSAC in Ilford das Tauchen und war so ungeduldig, das Training abzuschließen, dass ich auch in Walthamstow die BSAC-Basis besuchte, um zwei Schulungen pro Woche zu absolvieren. Mein erster Tauchgang fand Ostern 1969 am Chesil Cove, Portland, statt. Als ich in das kalte Meer hinab sank, verlieh mir das durch die Nähte meines selbstgemachten Tauchanzugs strömende Wasser ein Gefühl von absoluter Freiheit, um das größte, am wenigsten verstandene, mächtigste und am wenigsten geschützte Ökosystem der Welt zu entdecken.

Wie hat das Tauchen dein Leben verändert?

Tauchen definiert mich. Man kann globale Probleme, anstehende Herausforderungen und erreichte Erfolge dann am besten betrachten, wenn man sich in der unberührten Natur befindet, idealerweise beim Tauchen.

Ab dem Moment meines ersten Tauchgangs 1969 fühlte ich mich der Wildnis verbunden. Ich war damals noch nicht viel gereist, aber als Taucher hörte ich schnell den Ruf der fernen wilden Orte der Welt. Mit dem Tauchen wuchs mein Selbstbewusstsein und ich wusste, dass ich meinem Traum, an abgelegenen, herausfordernden Orten zu arbeiten, folgen musste.

Welche Art des Tauchens magst du?

Expeditionstauchgänge für die Wissenschaft, besonders in Polarregionen, sind die Besten! Ich tauche oft an Orten, an denen entweder noch niemand zuvor getaucht ist oder die nur sehr selten erforscht wurden. Der erste Tauchgang an einem neuen Ort ist natürlich eine wundervolle Erfahrung. Ich liebe es aber, zurück nach Chesil Cove zu gehen und dort zu tauchen, wo alles begann.

Wenn du eine der besten Erfahrungen unter Wasser auswählen müsstest, welche wäre das?

Das Treffen auf den Sechskiemerhai im Mittelmeer bei den Dreharbeiten für BBC Oceans. Sechskiemerhaie sind schwer zu finden und in der Straße von Messina kommen sie bekannterweise bei Neumond aus den Tiefen bis auf 40 Meter hoch. Nach drei Tauchversuchen genau bei Neumond und Stauwasser dachte ich, dass ich den Hai nie finden würde. Wir machten unseren letzten Tauchgang einige Stunden später bei starkem Tidenhub, so dass ich mehr Fläche abdecken konnte und der Tauchgang aufgrund der weichen, schnellen und laminaren Strömung einfacher zu kontrollieren war als in den chaotischen Strömungen bei Stauwasser. In den letzten 10 Minuten des letzten Tauchgangs sah ich auf 35 Meter diese zwei riesigen grünen Augen auf mich zukommen. Da war er. Ein wunderschöner, 4 Meter langer Sechskiemerhai. Diese 10 Minuten vergingen wie im Flug. Es war eine spannende und bewegende Erfahrung, die ich niemals vergessen werde. Seitdem habe ich weitere Sechskiemerhaie in den Aufzeichnungen unserer ferngesteuerten Unterwasserkameras gesehen. Bei ihrem Anblick muss ich an meinen alten Freund denken.

Paul Rose with turtle

 

Auf welche Errungenschaften in deiner Tauchkarriere bist du besonders stolz?

Die Leitung von Pristine Seas von National Geographic ist eine große Ehre, da ich mit einem herausragenden Team zusammenarbeite und diese Arbeit eine starke Wirkung hat. Mit den 31 durchgeführten Expeditionen haben wir dabei geholfen, 23 Meeresschutzgebiete zu schaffen, die über 6 Millionen Quadratkilometer abdecken. Im letzten Jahr haben wir natürlich aus der Ferne gearbeitet, aber der Fortschritt, den wir auch in diesen schwierigen Zeiten erreichen, hat mich positiv überrascht. Wir werden wahrscheinlich im Oktober wieder auf See sein.

Wo befinden sich deine Lieblingsorte unter Wasser?

Chesil Cove in Portland: Der Ort, an dem ich das erste Mal getaucht bin und an den ich immer wieder gern zurückkehre!

Die Antarktis: Dort war fast jeder Tauchgang weltweit erstmalig und voller neuer Entdeckungen.

Die Arktis: Insbesondere das Tauchen unter dem Eis, um die Auswirkungen der Klimaveränderung zu erforschen und bekannt zu machen.

Jedes wahrhaft unberührte Riff: Wo wir sofort sehen, dass es viele Haie gibt und wir nicht an der Spitze der Nahrungskette stehen!

Was würdest du jemandem raten, der mit dem Tauchen beginnen möchte?

Mein Rat ist immer: „Bitte probier es aus!“ Unsere Schulsysteme sollten sich mehr auf ein Lernen außerhalb des Klassenzimmers konzentrieren. Mein Traum ist es, den Unterricht von vornherein draußen stattfinden zu lassen und nur Ausnahmen für Fachrichtungen zu gewähren, die wirklich drinnen stattfinden müssen. Stell dir vor, Gerätetauchen und Schnorcheln wären ein Pflichtteil im Lehrplan! Das ist sicherlich der beste Weg, um etwas in allen Fächern zu lernen.

Wenn die Menschen das Tauchen ausprobieren und merken, dass es nichts für sie ist, dann hat die Erfahrung zumindest ihre Augen dafür geöffnet. Oft führt es jedoch dazu, dass sie sehr aktive Schnorchler werden. Das ist grandios.

Warum sollten wir deiner Meinung nach mehr Menschen zum Tauchen ermutigen?

Es ist wichtig, dass wir eine enge Verbindung zur Natur haben. COVID-19 wurde durch unsere unausgeglichene Beziehung zur Natur verursacht. Glücklicherweise haben wir nun Impfstoffe. Der einzige wirkliche Impfstoff gegen zukünftige Pandemien ist jedoch ein Zurücksetzen unserer Werte und der Wiederaufbau einer gesunden Beziehung zur Natur. Der beste Weg, um die Probleme zu verstehen und Veränderungen zu bewirken, ist die Erfüllung unseres Bedürfnisses nach physischem Kontakt zur Natur. Und natürlich ist das Tauchen im mächtigsten, am wenigsten erforschten und am wenigsten geschützten Ökosystem des Planeten der schönste Weg dorthin. Politische Führer würden nachhaltigere Entscheidungen treffen, wenn sie Taucher wären!

Paul Rose with fish

 

Was würdest du anderen über die Ozeane erzählen?

Der Ozean ist das mächtigste, am wenigsten erforschte und am wenigsten geschützte Ökosystem des Planeten und er ist der beste Ort, um globale Probleme zu verstehen. Man hat die besten Einfälle, wenn man im Meer ist.

Was ist dein Lieblingsgegenstand in deiner Tauchtasche?

Meine Scubapro Ausrüstung! In meinen frühen Tagen sehnte ich mich nach Ausrüstung von Scubapro und als ich genug Geld hatte, kaufte ich einen MK5 109-Atemregler und ein Paar Jet-Flossen. Ich habe sie viele Jahre lang in den USA verwendet, als ich Tauchlehrer war und in tiefen Schiffwracks in den Großen Seen und im Eis unterwegs war. Glücklicherweise habe ich nun einen großen Vorrat an Scubapro Ausrüstung. Das sehe ich jedoch nicht als selbstverständlich an. Die Zeiten, in denen ich gute Ausrüstung gebraucht habe, bleiben mir im Gedächtnis.

Warum ist SCUBAPRO deine Wahl für Tauchausrüstung?

Sie funktioniert einwandfrei, und lass uns ehrlich sein: Sie ist wunderschön. Meine Scubapro Ausrüstung ist bei mir zu Hause immer für jeden sichtbar, damit ich auch dort eine Verbindung zum Ozean habe. Die Reinheit von Kunst und Funktion ist immer ein Gewinner für mich.

Was bedeutet dir das Tauchen?

Ich bin seit 1969 ein aktiver Taucher und das definiert mich.

Erfahre hier mehr über Paul: paulrose.org